Gourmet-Restaurant für frühe Wildbienen

Imkerverein und Grünflächenamt pflanzen mehre tausend gesammelte Blumenzwiebeln

Der Klimawandel macht auch den Insekten zu schaffen. Weil es im Februar oft schon sehr warm ist, schlüpfen Wildbienen und Hummeln immer früher – dann aber gibt es nur sehr wenige Blüten, die Nahrung für den Nachwuchs bereitstellen können.

Schon seit drei Jahren stellt der Imkerverein Wiesbaden zusammen mit den Mitarbeitenden des Grünflächenamtes auf allen Wiesbadener Friedhöfen im Frühjahr Sammelkörbe auf, in die grabpflegende Besucher die Zwiebeln von verblühten Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen und Traubenhyazinthen ablegen können. Diese werden dann auf nicht mehr benötigten Bestattungsflächen wieder eingepflanzt, damit sie im nächsten Frühjahr den Insekten als „Gourmet-Restaurant dienen können. In diesem Jahr war die „Ernte“ besonders groß, denn auch Gärtnereien haben sich an der Aktion beteiligt.

In einer gemeinsamen Aktion wurden jetzt von rund 30 Imkerinnen und Imkern zusammen mit den Gärtnerinnen und Gärtnern des Nordfriedhofs mehrere tausend gesammelte Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt. Sie werden im Frühjahr nicht nur die Insekten erfreuen, sondern mit ihren leuchtenden Farben auch die Menschen, die den Friedhof besuchen.

Umweltdezernentin Christiane Hinninger dankte dem Leiter des Nordfriedhofs Christian Damm und dem Vorsitzenden des Imkervereins Wiesbaden Siggi Schneider sowie allen Helferinnen und Helfern für ihr großes Engagement. Die Aktion sei ein sehr effektiver Beitrag zum Natur- und Umweltschutz in unserer Stadt, weil sie den stark gefährdeten Bestäuberinsekten ein zusätzliches Angebot an Pollen und Nektar bietet, das sie für den Aufbau neuer Populationen dringend benötigen.

Die Aktion „Blumenzwiebelretter-Aktion“  wird es auch im kommenden Jahr auf den Wiesbadener Friedhöfen geben, sind sich alle Beteiligte einig.

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Bildnachweis: IVW