Aufwändige Nestbeseitigung mit der Berufsfeuerwehr
Sie sind extrem aggressiv und eine Gefahr für Menschen und Umwelt: Die Asiatischen Hornissen, die sich seit 2023 auch in Wiesbaden breit machen. In einer aufwändigen Aktion wurde am Dienstag von Experten mit Unterstützung der Berufsfeuerwehr ein Nest aus einem Baum in der Steubenstraße entfernt.
Anwohner hatten das große intensiv von den Insekten beflogene lampenähnliche Gebilde, das in rund 20 Metern Höhe in einer Baumkrone hing, dem Imkerverein Wiesbaden gemeldet. Im Auftrag des Hessischen Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (HLNUG) konnten die invasiven Insekten unschädlich gemacht werden.
Die Entfernung der Nester erfordert ein gehöriges Maß an Erfahrung, denn schon geringe Erschütterungen im Nestumfeld sorgen dafür, dass die Hornissen ausschwärmen und ihr Nest massiv verteidigen. Deshalb müssen sich die mit der Beseitigung beauftragten Personen ganz besonders schützen, denn ein Stich ist nicht nur äußerst langanhaltend schmerzhaft sondern das Gift der Asiatischen Hornissen kann massive allergische Reaktionen erzeugen. Zudem verfügen die Hornissen über die Fähigkeit, ihr Gift zu versprühen, was in den Augen und Schleimhäuten zu Reizungen führen kann. In den vergangenen Wochen wurden die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr durch den Imkerverein im Umgang mit den invasiven Hornissen geschult. Er hat auch Schutzanzüge für die korbführenden Kräfte bereitgestellt.
„Der Einsatz in der Steubenstraße war nicht sehr einfach, da auf Grund der beengten Verhältnisse die Drehleiter nur von einer Straßenrichtung in Stellunggebracht werden konnte, das Flugloch des Nestes aber auf der anderen Seite lag. Um die Zahl der angreifenden Hornissen zu beschränken, muss das Flugloch des Nestes aber möglichst frühzeitig verschlossen werden. Dies geschieht mit Rasierschaum. Zunächst musste im Umfeld des Nestes mehrere Äste entfernt werden, was die Hornissen in Alarmbereitschaft versetzte und massive Attacken gegen das Team im Leiterkorb erzeugte“, berichtete der Vorsitzende des Imkervereins Wiesbaden, Siggi Schneider.
Letztendlich konnte das Nest aber sicher geborgen und die darin befindlichen Hornissen abgetötet werden. Die umfliegenden Exemplare wurden mit einem speziellen Sauger eingefangen.
„Wiesbaden entwickelt sich offensichtlich auf Grund der günstigen klimatischen Verhältnisse zu einem Hotspot der Asiatischen Hornisse, die sich deutschlandweit massiv verbreitet. In diesem Jahr wurden bereits vier Nester entfernt, zwei davon in Bereichen von Schulen. Jetzt, wenn die Bäume ihr Laub verlieren, kann man die großen braunen Ballons in den Bäumen eher erkennen und beseitigen. Das ist wichtig, denn jedes unentdeckte Nest wird im kommenden Jahr bis zu drei weitere Nester nach sich ziehen. Da die bereits ab Februar entwickelten Gründungsnester sich zunächst im Bodenbereich befinden, sind zudem besonders Gärtner, Passanten oder Anwohner stichgefährdet, so Schneider.“
Nester der Asiatischen Hornisse können unter info@imkerverein-wiesbaden.de gemeldet werden.