Mehr als 20 Friedhöfe gibt es im Stadtgebiet Wiesbaden. Sie sind nicht nur Bestattungsplatz und Stätten der Erinnerung. Sie sind auch grüne Oasen, die eine wichtige ökologische Funktion erfüllen. Hier finden Insekten, Vögel und auch andere Tiere Nahrung und Unterschlupf. In den letzten Jahren hat sich das Bild der Friedhöfe in Deutschlnd gewandelt. Immer mehr Flächen liegen brach, weil sich die Bestattungsformen verändert haben. Wahl- und Reihengräber werden immer weniger, die Zahl der Urnenbestattungen liegt mittlerweile bei rund 86 Prozent. Die nicht mehr benötigten Bestattungsflächen müssen aufwändig gepflegt und immer wieder gemäht werden. Zusammen mit dem Grünflächenamt werden deshalb 2018 ein Teil der bislang artenarmen Rasenflächen in dekorative Blumenwiesen umgestaltet – der Imkerverein spendet die regionaltypsischen Samen, die Gärtnerinnen und Gärtner der Friedhofsverwaltung bereiten die Flächen vor und pflegen sie. So entsteht neuer Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Hummeln.
Der Rückgang der Bienen, Hummeln, Käfer und Schmetterlinge in Deutschland hat dramatsiche Ausmaße angenommen: Mehr als zwei Drittel der Insekten sind innerhalb der letzten 30 Jahre verschwunden.
Das hat dramatische Folgen die Natur, denn mit jeder Insektenart, die es nicht mehr gibt, verschwindet auch eine von ihr besuchte Pflanze. Die gemeinsame Initative im Rahmen der Aktion „Wiesbden summt“ von Grünflächenamt und Imkerverein soll helfen, auf den Wiesbadener Friedhöfen neue Lebensräume zu erschließen, die Nahrung und Nistmöglichkeiten bieten.
Ausgesät werden ein- und mehrjährige Wiesenblumen, die für unsere Region typisch sind und die man in Feld und Flur nur noch selten findet. Außerdem werden Gräser als Futterpflanzen für Schmetterlinge und deren Raupen etabliert.
Die Wiesen werden nur noch ein- oder zweimal im Jahr gemäht und bieten damit auch Deckung für Vögel und Hasen.
Über den Naturraum „Friedhöfe in Wiesbaden“ informiert diese Seite des Grünflächenamtes Wiesbaden.