Tipps für Imkerinnen und Imker


Auch wenn es immer noch in manchen Büchern der Eindruck erweckt wir, dass Bienen so gut wie keine Arbeit machen, weil sie sich ja selbst ernähren und man mit ihnen nicht Gassi gehen muss – das Imkern macht Arbeit und kostet Zeit. Ohne Frage: es ist eines der schönsten Hobbies, die man haben kann. Aber ohne ein gesundes Grundwissen geht halt gar nichts, denn die Bienen bieten immer wieder neue Überraschungen – und Probleme, für deren Lösung man Experten, ein gutes Fachbuch oder eben die nachfolgenden Seiten braucht.

Varroa, Varroa, Varroa…

Sie ist nur 1,1 Millimeter lang und 1,6 Millimeter breit – doch ihr Name ist Programm: Varroa destruktor, die zerstörerische Milbe. Sie ist er Mörder von aljährlich tausenden von Bienenvölkern in Deutschland. Bis zu 20 Prozent Völkerverluste mussten Hessische Imkerinnen und imker in den vergangenen Jahren verzeichen. Eine traurige Bilanz, die es unbedingt zu verbessern gilt. Die Milbe entwickelt sich in der verdeckelten Brut und vermehr sich rasend schnell. 1977 erstmals in Deutschland festgestellt, gibt es praktisch kein Bienenvolk mehr, das von dieser Plage verschont bleibt. Ohne die Hlfe durch die Imkerinnen und Imker sind die Völker zum Tode verurteilt. Das ist auch der Grund dafür, dass es in Deutschland so gut wie keine wildlebenden Bienenvölker mehr gibt. Auf den nachfolgenden Seiten geben wir Tipps zur Varroa-Bekämpfung, nennen Ansprechpartner und geben Literaturtipps.

Varrroabehandlung mit Ameisensäure

Die Sommerbehandlung nach dem letzten Abschleudern ist ein besonders wichtiges Element zur Gesunderhaltung unserer Völker. Nur wenn es uns gelingt, die Varroapopulation entscheidend zu minimieren, können ausreichend gesunde Winterbienen gebildet werden. Sie widerum sind die Voraussetzung dafür, dass wir ein starkes, vitales Volk einwintern, das den Winter gut übersteht.

Ameisensäure, 60%ig, ist das Mittel der Wahl, wenn es um die Bekämpfung der Varroamilbe im Sommer geht. Ziel ist es, durch Verdunstung eine Konzentration der Säure in der Stockluft zu erreichen, die einerseits die Milben – auch die in der Brut! – schädigt, anderseits die Bienen und die Königinnen nicht all zu sehr belastet.

Die Applikation der Säure kann auf verschieden Weise erfolgen. Egal ob Schwammtuch oder Nassenheider-Verdunster, beim Umgang mit der Sure gilt es besondere Schutzmaßnahmen für den Imker zu treffen, denn die Säure kann schwere Verätzungen erzeugen.

Wichtig ist es auch, die Behandlung so zu terminieren, dass das Wetter mitspielt, um eine optimale Verdunstung zu erzielen. Hilfestellung gibt die Seite „Varroawetter“. Die für uns nächste Messstation liegt in Flörsheim Wicker.

Hier geht es direkt auf die Varroawetterseite (Link).

Hier geht es zum Arbeitsblatt „Ameisensäure“ des Bieneninstituts Kirchhain (Link).

Im brutfreien Volk: Milchsäurebehandlung

Eine weitere Methode der Behandlung gegen die Varroamilbe ist das Besprühen mit Milchsäure. Milchsäure ist ebenfalls wie Ameisen- und Oxalsäure eine organische Säure, die im Stoffwechsel natürlich vorkommt.
Im Online-Anfängerkursus der „Honigmacher“ ist die Anwendung sehr gut beschrieben. Hier geht es zur Seite. (Link)

Restentmilbung: Oxalsäurebehandlung

Die Völker sollten im Winter nochmals gegen die Varroamilbe behandelt
werden. Gerade bei unseren recht milden Wintern, kann sich die Brut der
Bienen bis in den Dezember hin erstrecken. Zwischen der zweiten
Behandlung mit Ameisensäure im September und dem Ende der Brutperiode
können 10 – 12 Wochen liegen. Unter ungünstigen Bedingungen kann in
dieser Zeit der Befall mit der Varroamilbe um das Zehnfache angestiegen
sein.
Die Lösung ist die Behandlung mit Oxalsäure. Bei der Verteilung im Volk
wird ein Trick angewendet. Die Oxalsäure-Lösung wird zusätzlich mit
Zucker versetzt. Die Waben müssen nicht aus der Beute gezogen werden. Es
reicht aus, die oberen Bienen in den Wabengassen mit der Lösung zu
beträufeln. (Link)