Wurde ein gut vorbereitetes, unkrautfreies Saatbett angesät, kann die Mischung – bei optimaler Witterung – bereits im Folgejahr wie ein gut entwickelter Bestand gepflegt werden. Bei einer Wiesenmischung auf Böden mittlerer Qualität bedeutet dies eine ein- bis zweimalige Mahd pro Jahr. Auf extrem mageren Böden kann auch eine Mahd in zwei Jahren ausreichend sein. Auf nährstoffreichen Böden (Frischwiese / Fettwiese) oder in niederschlagsreichen Jahren kann oft ein drittes Mal gemäht werden.
Saum- und Blühmischungen werden dagegen generell nur einmal pro Jahr im Spätherbst gemäht. Will man Insekten ein Winterquartier in hohlen Stängeln oder Vögeln Samenstände als Nahrung bieten, wartet man mit dem Abmähen bis kurz vor dem Neuaustrieb zwischen April und Anfang Mai. Die Ausnahme: Anhaltende Frühjahrstrockenheit, z.B. nach einer Ansaat im März, kann die Keimung und Entwicklung der Ansaat verzögern. In diesem Fall ist Geduld gefragt.
Fall 2: Pflege nach Ansaat mit Schnellbegrünungskomponente
Wurde bei der Bodenbearbeitung vor der Ansaat versäumt, Samenunkräuter durch eine Schwarzbrache stark zu reduzieren, kommt es häufig dazu, dass diese unerwünschten Beikräuter und -gräser schneller als die angesäten Wildblumen und Wildgräser auflaufen. Um die Konkurrenz um Wasser, Nährstoffe und Licht nicht zu groß werden zu lassen, ist ca. 8 bis 10 Wochen nach Ansaat ein Schröpfschnitt dieser Beikräuter auf 5-6 cm Wuchshöhe und – bei hoher Blattmasse – das Abräumen des Mahdguts unbedingt erforderlich. Der Schröpfschnitt ist bei erneutem Aufwuchs von Beikräutern noch ein- bis zweimal, jeweils vor deren Samenreife, zu wiederholen. Bei Blühmischungen ist dies ohne Verluste nur möglich, solange eine Höhendifferenz zwischen Beikräutern und keimender Saummischung besteht.