Imkerbrief Januar 2022 (12)

Keine Böller und Raketen,
es gibt auch diesmal keine Feten.
Corona macht Silvester leise.
Viel besser hört man nun die Weise,
die die Immen brummend singen:
„Wir werden leck’ren Honig bringen!
Wenn blüh’n die Bäume und die Hecken,
werden sie uns wieder wecken.
Bis dahin ruhen wir uns aus,
hier im warmen Bienenhaus“.
Nun ist des Imkers erste Pflicht:
Störe Deine Bienen nicht!

Liebe Imkerinnen und Imker,
liebe Freunde und Förderer des Vereins,

das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu – es war für unsere Bienen und auch für uns kein gutes:
Der kalte und nasse Frühling gab den Bienen nur wenig Zeit, ausreichend Pollen und Nektar einzutragen. Die Entwicklung der Völker verzögerte sich, und als schließlich ausreichend Personal in den Stöcken vorhanden war, war es auch mit der Blütenpracht vorbei. Die Immen flogen mit leerem Tank los und kehrten mit fast leerem Tank zurück. Entsprechend schlecht war die Frühjahrsernte – viele von uns haben überhaupt kein „Bienengold“ schleudern können – im Gegenteil, sie mussten füttern.
Etwas besser war die Sommerernte, aber auch hier sind wir deutlich unter den Ergebnissen früherer Jahre geblieben.

Umso mehr haben wir uns gefreut, dass unser Aufruf zur Honigspende für die „Tafel“ zu einem schönen Ergebnis geführt hat. Rund 200 Gläser wurden uns zur Weitergabe an Bedürftige gebracht. Wir haben sie rechtzeitig vor dem Fest an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Wiesbadener Tafel“ übergeben und sind uns ganz sicher, dass wir Familien und Senioren eine große Freude gemacht haben. Allen Spenderinnen und Spendern ein herzliches „Dankeschön“!

Am Bienenstock
Noch ist es ruhig am Bienenstock. Die Dezemberkälte konnten wir zur Winterentmilbung der Völker mit Oxalsäure nutzen. Besonders Anfang Dezember war die Gelegenheit günstig. Unserem Hinweis im Dezember-Imkerbrief, jetzt die Träufelbehandlung durchzuführen, weil kältebedingt die Bienen günstig  in einer dichten Traube sitzen, sind – wie wir aus zahlreichen Rückmeldungen wissen – viele Imkerinnen und Imker zu diesem Zeitpunkt gefolgt.

Leider gab es aber auch einige negative Nachrichten über teils erhebliche Völkerverluste. Das bestärkt uns darin, im kommenden Sommer das Thema „Varroaprophylaxe“ noch einmal verstärkt anzugehen. Offensichtlich bedarf es – auch im Hinblick auf geänderte klimatische Bedingungen – zusätzlicher Informationen und Maßnahmen, insbesondere, was die Beobachtung des Milbenfalls und die daraus zu ziehenden Schlüsse angeht.
Jetzt ist es Zeit, die neue Saison vorzubereiten: Beuten pflegen, Rähmchen einlöten, Stellplätze auf Vordermann bringen. Die verschiedenen Händler haben alles, was das Imkerherz begehrt (und er vielleicht auch gar nicht braucht… )

Wer Versandkosten sparen will, kann seinen Bedarf auch in der Nähe von Wiesbaden decken und mit einem Ausflug in den Taunus verbinden. Der ehemalige Vorsitzende des Imkervereins Bad Schwalbach, Manfred Bender, betreibt in Heidenroth-Kemel einen kleinen, aber gut sortierten Imkerladen. Wir wollen zwar keine Werbung betreiben, weil wir aber immer wieder gefragt werden, hier seine Adresse: (*siehe Imkerbrief-Email) Bitte vorher einen Termin vereinbaren.

Jetzt Völker umstellen
Für das Verstellen von Völkern ist jetzt die Zeit günstig. Weil im Winter, wenn die Temperaturen niedrig sind, die Bienen nicht fliegen. Am besten ist es, den Umzug morgens vorzunehmen. Allerdings sollten starke Erschütterungen vermieden werden, um zu vermeiden, dass die Traube abreißt und Bienen im Boden verklammen. Der neue Standort sollte so gewählt werden, dass die Bienen ausreichend Schatten und Schutz haben, denn die Sommer werden immer extremer und heißer.

Ab Ende Januar ist es auch sinnvoll, die Futterentwicklung der Völker im Auge zu behalten. Denn die milden Temperaturen Ende Dezember haben den Bienen nicht nur die ersten Reinigungsflüge ermöglicht, sondern auch die Königinnen angeregt, mit der Brut zu beginnen. Im Moment sind die Brutnester noch klein, aber sie werden wachsen und benötigen viel Wärme – sprich Energie und damit Futter.
Wir werden im Februar auf das Thema Futterversorgung ausführlich eingehen.

Aus dem Verein

Mitgliederversammlung am 14. Februar (*dieser Termin wurde aufgrund der aktuellen Pandemielage verschoben. Weitere Infos entnehmen Mitglieder:innen bitte den aktuellen Schreiben)

Im Moment plant der Vorstand die Durchführung der Mitgliederversammlung, die am Valentinstag, 14. Februar, stattfinden soll. (Termin bitte schon einmal vormerken!)
Das ist eine Aufgabe, die uns ziemlich Kopfzerbrechen macht. Bekanntlich konnte die Jahreshaupt-versammlung für das Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden. Der Vorstand blieb im Amt und hat die Vereinsgeschäfte weitergeführt. Da wir jedes Jahr immer die Hälfte des Vorstandes wählen, müssen wir in diesem Jahr sowohl die ausgefallene Wahl nachholen als auch die aktuell anstehende Wahl durchführen.
Problematisch ist die derzeitige nicht kalkulierbare Entwicklung der Coronapandemie. Wir wissen im Moment nicht, wie sich die Zahlen entwickeln und welche Maßnahmen zum geplanten Zeitpunkt der Versammlung akut sein werden. Zwar haben wir bereits den großen Saal des Bürgerhauses in Delkenheim angemietet, um die derzeit geltenden Regeln einhalten zu können. Aber es kann durchaus sein, dass unsere Mitgliederversammlung erneut verschoben werden muss. Wir werden auf alle Fälle der Satzung entsprechend rechtzeitig einladen beziehungsweise eine eventuell notwendige Verlegung bekannt geben.

Spenden unterstützen unsere Arbeit

Auch 2021 haben wir wieder mehrere großzügige Spenden von Vereinsmitgliedern, Unternehmen und auch durch städtische Gremien und Ämter erhalten, um unsere Arbeit zu fördern. Schwerpunkte sind nach wie vor der Erhalt der Bienengesundheit, die Ausbildung von Menschen, die Bienen pflegen wollen, Aktionen im Umweltschutz, Beratung und Hilfe bei der Anlage von insektenfreundlichen Gärten und Flächen sowie die Schularbeit. Dafür danken wir allen Unterstützern sehr herzlich. Auch den zahlreichen Mitgliedern, die sich an unseren Projekten beteiligt haben und den Vorstand hilfreich unter die Arme griffen, sei an dieser Stelle herzlich gedankt

Königinnensuchbild
Das Bienenwimmelbild von Dezember hat ganz offensichtlich so manches Kopfzerbrechen gemacht. Die Königin war in dieser Bienenmasse nur schwer zu finden. Unter den vielen Einsendungen war nur eine richtige Antwort.

Ein Tipp zur Königinnensuche: Oft machen die Bienen der Majestät Platz…

Diesmal wird die Suche ein wenig leichter. Auf dem diesem Imkerbrief anliegenden Bild ist die Königin relativ gut zu finden. Bitte schickt uns die Lösung bis 10. Januar an vorstand@imkerverein-wiesbaden.de. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir den wunderschönen Bienenkalender vom Bienenjournal.

Fotos für Wiesbadener Imkerkalender 2023 gesucht.

Für 2023 wollen wir einen eigenen Fotokalender erstellen. Deshalb suchen wir die schönsten Bienenfotos, auf denen man auch erkennen kann, dass sie in der Landeshauptstadt und ihren Vororten aufgenommen wurden. Wir sind uns sicher, dass Ihr da tolle Ideen entwickelt !
Schickt uns Eure Bilder an vorstand@imkerverein-wiesbaden.de.

D.I.B-Aktuell erschienen

Im Dezember hat uns die neue Ausgabe von DIB-Aktuell erreicht. Darin werden die aktuellen vielfältigen Aktivitäten des Deutschen Imkerbundes für uns Imkerinnen und Imker beschrieben. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von wichtigen Informationen, beispielsweise zu Winterverlusten, zu Regelungen zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und zur Bienengesundheit. Ein Blick in dieses Heft lohnt sich. Die aktuelle Ausgabe von DIB-Aktuell kann man sich unter https://deutscherimkerbund.de/userfiles/DIB_Aktuell/2021/akteull2021-5.pdf downloaden.Wir wünschen Euch einen guten Rutsch ins neue Bienenjahr!

Bleibt gesund!

Der Vorstand

Alle Grafiken aus der freien Datenbank Pixabay. Fotos aus eigenem Bestand.