Liebe Imkerinnen und Imker,liebe Freunde des Vereins,
Die Pfingsttage liegen schon hinter uns. Viele haben die Feiertage genutzt, um den ersten Honig des Jahres zu ernten. Das sind die Feiertage des Imkers!
Die Völker konnten sich im Mai gut entwickeln. Selbst „Spätzünder“ konnten noch das reichhaltige Trachtangebot im Mai nutzen, das – die Temperaturen waren moderat – relativ lang zur Verfügung stand.
Die meisten Honigräume sind gut gefüllt – wenn sie denn angenommen wurden, was auf Grund der niedrigen Temperaturen Anfang des Monats nicht immer Fall war. Gerade den schwächeren Völkern war es in der obersten Etage einfach zu kalt. In diesem Fall haben die Völker den Nektar im Brutraum eingelagert und damit den Platz für die Königin zur Eiablage erheblich begrenzt. Das führt dazu, dass die Schwarmstimmung im Volk steigt.
Wer nicht wöchentlich die Schwarmkontrolle und – wenn erforderlich – die Schwarmverhinderungsmaßnahmen durchgeführt hat, musste seinen Völkern hinterhersehen.
Das Team der Schwarmfänger, das von Diana geleitet wird, hat schon eine ganze Reihe von Einsätzen hinter sich. Mit Stichtag 30. Mai waren bereits 51 Schwarmmeldungen eingegangen. 34 Schwärme konnten erfolgreich geborgen werden, 20 Schwärme waren bereits weitergezogen und damit nicht mehr erreichbar. Weitere Schwärme wurden durch andere Imker eingefangen und ein Fehlalarm wurde ebenfalls verzeichnet. Auch über Pfingsten hatten wir wieder zahlreiche Anrufe – zum Teil auch aus dem Umland – erhalten. Hier verweisen wir auf die örtlichen Imkervereine.
Dem Schwarmfängerteam an dieser Stelle schon einmal ein dickes „DANKESCHÖN“ für die tolle Einsatzbereitschaft!
Am Bienenstock
Schwarmlust beobachten und gegensteuern
Noch immer gilt es, die Schwarmlust der Völker zu beobachten und einzugreifen, wenn dies erforderlich ist. Im Mai lassen sich immer noch Ableger bilden, die bis zum Herbst zu einem starken Volk heranwachsen, das im nächsten Jahr zum „Renner“ wird. Die moderate Entnahme der Brut und von Bienenmasse mindert nicht den Honigertrag und wir können der Königin Raum durch Einhängen von Mittelwänden, die schnell ausgebaut werden, Raum zur Eiablage verschaffen.
Hier zwei Videos von Pia Aumeier zur Ablegerbildung und Pflege:
Bildung des Ablegers: https://www.youtube.com/watch?v=a4JNGRsnw-0
Pflege des Ablegers: https://www.youtube.com/watch?v=jCOmSxZSaKk
Hygiene bei der Honigernte beachten
Honig ist ein Lebensmittel und wir Imker sind für die Qualität unserer Produkte verantwortlich. Das bedeutet, dass wir bei der Entnahme der Waben, der Schleuderung und der Weiterverarbeitung die hohen Standards der Lebensmittelgewinnung beachten müssen.
Eine gute Hygienepraxis und betriebliche Eigenkontrollen gelten als wichtige Vorbeugemaßnahmen, um ein sicheres Lebensmittel von hoher Qualität zu erzeugen. Dies gilt auch für das Ernten, Schleudern und Abfüllen von Honig.
Zu den wichtigsten Maßnahmen und Kontrollen bei der Honiggewinnung zählen:
- die Kontrolle des Wassergehaltes von Honig
- die Prüfung aller verwendeten Materialien auf Abrieb, Korrosion und Lebensmittelechtheit
- die gründliche Reinigung aller Geräte und Materialien, die mit Honig in Berührung kommen
- die fachgerechte Lagerung von Honig
- die regelmäßige Schädlingskontrolle im Lager
Die Ergebnisse der durchgeführten Kontrollen und Hygienemaßnahmen sollten dokumentiert werden. So können Imker beweisen, dass sie ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen. Außerdem können sie Rückverfolgbarkeit gewährleisten. Wer dokumentiert, kann auch im Schadensfall nachweisen, dass der Fehler am Produkt nicht in seinem Verantwortungsbereich entstanden ist. Ohne Dokumentation kann man die Beweisführung nur schwer antreten, denn bei einer Prüfung gilt: „Was nicht geschrieben steht, wurde nicht gemacht“. Rückverfolgbarkeit und Transparenz gelten als die Eckpfeiler für Lebensmittelsicherheit.
Der Imkerverband Rheinland und die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bieten eine gute Checkliste an.
Für den Transport der Waben vom Stand zum Schleuderraum kann man gut zu reinigende Plastikkisten verwenden. Bewährt haben sich bei uns die Transportbehälter von Ikea. Sie sind bienendicht und relativ preiswert:
https://www.ikea.com/de/de/p/samla-box-mit-deckel-transparent-s69440761/
Schleuderraum im Aukamm kann gebucht werden
Im Bienenpark Aukamm steht unseren Mitgliedern ein hygienisch einwandfreier Schleuderraum zur Verfügung. Er verfügt jetzt auch über einen Kalt- und Warmwasseranschluss, so dass dort auch die Geräte gereinigt werden können. Das Mitbringen von Trinkwasser in Kanistern entfällt. Neben der Schleuder stehen auch die erforderlichen Materialien – Entdecklungsgeschirr usw. – zur Verfügung.
Buchungsanfragen nimmt unser Materialwart Johannes Wolf entgegen: materialwart@imkerverein-wiesbaden.de.
Wir empfehlen, dass sich mehrere Imker zu einer Gruppe zusammenschließen. So eine Schleuderparty macht super viel Spaß und man kann auch noch das Eine oder Andere lernen. Ganz nebenbei: Im Aukamm gibt es auch einen Weber-Holzkohlegrill und einen Kühlschrank…
Gewährverschlüsse versendet
In den letzten Tagen haben wir die von uns kostenlos bereitgestellten Gewährverschlüsse für Neutralgläser an die Imkerinnen und Imker verschickt, die auf unser Angebot reagiert haben.
Rund 12.500 Sicherheitsetiketten in je zwei verschiedenen Größen und Designs wurden eingetütet und per Post an die Besteller versendet.
Uns hat das große Interesse unserer Mitglieder sehr gefreut, weil wir damit zum einen eine gute Werbung für den Wiesbadener Honig und natürlich für den Verein sehen. Das Wichtigste ist aber: Die Gewährverschlüsse sind ein wichtiger Beitrag zur Lebensmittelsicherheit!
Wer noch Gewährverschlüsse benötigt, kann diese bei der Bienendruckerei auf eigene Rechnung direkt bestellen.
shop@bienendruckerei.com
Die Bienendruckerei benötigt folgende Angaben:
Rechnungsadresse, Motiv (blau oder gelb), Glasgröße und die Anzahl der Gewährverschlüsse.
Über die Preise kann man sich auf der Seite der Bienendruckerei informieren.
Apothekergartenfest findet wieder statt
Über viele Jahre haben wir uns am Apothekergartenfest beteiligt und unseren Verein präsentiert. Wegen der Corona-Pandemie konnte diese viel besuchte Veranstaltung drei Jahre nicht stattfinden – jetzt, am Sonntag, 16. Juli, wird es wieder von 10 bis 18 Uhr viele Besucherinnen und Besucher erwarten.
Wir bieten fünf Mitgliedern an, dort ihren Honig anzubieten. Am Stand wird das 500-Gramm-Glas zu 7,50 Euro, das 250-Gramm-Glas zu 4,00 Euro verkauft.
Bekommen wir mehr als fünf Bewerbungen, entscheidet das Los.
Teilnahmebedingung: Jeder Anbieter muss den Honig in eigener Regie verkaufen und bereit sein, am Auf- und Abbau des Standes mitzuarbeiten. Außerdem sollten Kostproben bereitgestellt werden. Probelöffel stellt der Verein.
Führungen im Aukam
Im Juni und Juli haben wir wieder mehrere Führungen von Schulklassen und interessierten Gruppen. Gerne können Imkerinnen und Imker aus dem Verein an einer dieser Führungen teilnehmen – vielleicht auch, um selbst Kinder und Erwachsene in die Geheimnisse der Bienenwelt einzuführen. Ganz nebenbei: Die Führungen machen unheimlich viel Spaß!
Folgende Termine stehen bislang fest:
Mittwoch, 14. Juni, 10-12 Uhr, Gruppe von Erwachsenen aus der EVIM-Werkstatt
Montag, 3. Juli, 10 – 12 Uhr, Grundschule Bierstadt
Mittwoch, 5. Juli, 10-12 Uhr, Elly-Heuss-Schule
Mittwoch, 19. Juli, 15-17 Uhr, Hessisches Wirtschaftsministerium
Dienstag, 1. August 14-16 Uhr Lebensabendgemeinschaft
Die Führungen beginnen immer am oberen Eingang des Apothekergartens und enden im Bienenpark Aukamm mit einer „Wiesbadener Honigprobe“.
Interessenten melden sich bitte unter vorstand@imkerverein-wiesbaden.de.
Tag der offen Tür beim IV Rheingau
Am Sonntag, 4. Juni, findet ab 13:00 Uhr findet wieder ein Tag der offenen Tür des Imkervereins Rheingau statt. Der Ort für die Veranstaltung ist das vereinseigene Imkerzentrum (https://www.imkerverein-rheingau.de/imkerzentrum ). Gestartet wird ab 13:00 Uhr. Eine gute Gelegenheit, mal über den eigenen Horizont zu sehen und Kontakte zu schließen.
Tagesseminar: Vitalität unserer Königinnen und Bienen.
In Kooperation mit dem Imkerverein Wiesbaden veranstaltet der Imkerverein Rheingau ein Tagesseminar am Samstag, 28. Oktober ab 9.30 Uhr im Hörsaal der Hochschule Geisenheim um Thema „Vitalität unserer Königinnen und Bienen“.
Referent ist Lutz Eggert. Er ist Königinnenzüchter und perfektioniert die Zucht und Selektion nach VSH Kriterien, um den Weg zu einer behandlungsreduzierten Imkerei zu bahnen. Er ist ein europaweit anerkannter Bienenexperte, der sicherlich viele interessante Informationen und Diskussionsstoff bietet.
Tipp: Unbedingt im Kalender vormerken!
Achtung: Eine Anmeldung ist unverzichtbar erforderlich!
Anmeldung@Imkerverein-Rheingau.de.
Und darum geht es:
Durch die Möglichkeit zur Wahl der Königinnen in unseren Bienenvölkern haben wir nicht nur eine Königin bestimmt, die durch ihre Legeleistung maßgeblichen Einfluss auf das Vitalverhalten des Bienenvolkes hat, sondern die auch für ihre Nachkommenschaft wesentliche Eigenschaften zur Gesunderhaltung der Bienen selbst in sich trägt. Da eine Königin während der Saison Drohnen produziert, die die Eigenschaften ihrer Mutter in sich tragen, können wir mit einfachen Selektionskriterien, die von jedem Imker umsetzbar sind, einen entscheidenden Beitrag zur Begattung der Jungköniginnen beitragen. Für jeden Imker umsetzbare Auswahlkriterien und das teilweise Belassen des Drohnenrahmens im Volk zur richtigen Zeit ist vermutlich der größter Hebel, um gesündere und kräftige Bienenvölker zu erhalten.
In der Königinnenaufzucht und bei den verschiedenen Begattungsarten können viele Missstände zu Königinnen schlechter Qualität führen, die einen Völkerverlust anschließend nach sich ziehen. Worauf alles geachtet werden sollte von der Zeit vor dem umlarven bis zum Einweiseln von Königinnen wird unser Thema in diesem Tagesseminar sein. Wir müssen auch nicht blind und nach Schema F behandeln. Grundvoraussetzung, um eine Reduktion von Medikamenten zu erreichen, ist eine gute imkerliche Praxis, das Verständnis für die Bienen und ihrer Feinde, aber auch das Verständnis für die Abläufe und Zusammenhänge in der Natur und den Einfluss von Stressoren wie Umweltgifte oder Nahrungsknappheit.
Wo stehen wir im Moment in Sachen Zuchtgeschehen?
Varroaresistenz und soziale Immunität sind geflügelte Worte, die derzeit in unsere Imkerrealität gelangen. Was bedeuten sie, was heißt das für den Imker? Um gezielt Eigenschaften des Selbstheilungsvermögens unserer Bienen zu fördern und flächendeckend eine zügige Verbesserung im Vitalverhalten unserer Bienen zu erreichen, ist es enorm wichtig, dass wir in ein gemeinsames Wissen für die Wechselwirkungen zwischen Natur – Kultur – Imker und Bienen gelangen und dieses Wissen in entsprechende Handlungen umsetzen.
Eine sehr spannende Veranstaltung mit Workshops und Demonstrationen!
Tipp: Unbedingt im Kalender vormerken und sofort anmelden, bevor alle Plätze besetzt sind! Anmeldung@Imkerverein-Rheingau.de
Nächster Imkertreff
Unser nächster Imkertreff (Stammtisch) findet am Dienstag, 13. Juni, ab 19 Uhr im Gasthaus „Zum Adler“, Landwehrstraße 3, in Delkenheim statt. (Linie 48 hält direkt vor der Gaststätte!) Thema ist diesmal die Spätsommerpflege.
Wir bitten um Anmeldung bis Sonntag, 11. Juni, 18 Uhr. Wir müssen Platz reservieren!
Vereinsöffentliche Vorstandssitzung
An den Vorstandssitzungen des Imkervereins Wiesbaden können Mitglieder gerne teilnehmen und ihre Ideen einbringen.
Der Vorstand trifft sich am Dienstag, 6. Juni, um 19 Uhr, im Gasthaus „Zum Adler“ in Delkenheim.
Termine:
Sonntag, 4. Juni, ab 13 Uhr, Tag der offenen Tür beim IV Rheingau
Dienstag, 6. Juni, 19 Uhr, Adler in Delkenheim Vereinsöffentliche Vorstandssitzung
Dienstag, 13. Juni, 19 Uhr, Adler in Delkenheim Imkertreff: Spätsommerpflege
Achtung: Wir bitten um Anmeldung: Vorstand@imkerverein-wiesbaden.de
Wir wünschen Euch eine gute Honigernte und einen tollen Frühsommer
Der Vorstand
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