Imkerbrief Dezember 2023

Liebe Imkerinnen und Imker,
liebe Freunde und Freundinnen des Vereins,

habt Ihr sie auch gesehen? In den letzten Tagen sind riesige Schwärme Kraniche über Wiesbaden Richtung Süden gezogen – ein untrügliches Zeichen dafür, dass es jetzt Winter wird.

Ende November gab es in Wiesbaden die ersten frostigen Nächte. Stichproben an einigen Völkern zeigen, dass die Völker (so gut wie) brutfrei sind. Spätestens Mitte Dezember kann also die Restentmilbung vorgenommen werden. Natürlich erst, nachdem wir den aktuellen Milbenfall auch kontrolliert haben, denn genau wie in der Medizin wird auch bei den Bienen erst behandelt, wenn eine sichere Diagnose vorliegt.


Unsere Empfehlung:
In den ersten Dezembertagen wird die Stockwindel für drei bis sieben Tage eingelegt. Danach wird der natürliche Milbenfall ausgezählt und durch die Zahl der eingelegten Tage dividiert. Liegt diese dann über einer Milbe pro Tag, sollte die Restentmilbung vorgenommen werden.

Ab 10. Dezember dürften alle Völker im Bereich Wiesbaden brutfrei sein. Dann sollte man die günstige Gelegenheit für eine Restentmilbung nutzen und behandeln!

Anschließend sollte nach drei Wochen der Erfolg der Behandlung kontrolliert werden.

Winterbehandlung: Oxalsäureverdampfung oder Träufeln?
Wie schon berichtet, ist das Mittel „Varroxal 0,71“ von Biovet EU-weit zugelassen. In den letzten Tagen haben uns viele Anrufe und Mails zu diesem Thema erreicht.

Deshalb hier einige Klarstellungen:

1.         „Zweimal geräuchert und die Milben sind hin…?
Nee, so ist es leider nicht! Die Oxalsäureverdampfung ist kein Allheilmittel zur Varroabekämpfung!! Nach wie vor ist ein funktionierendes und konsequent angewandtes Varroa-Bekämpfungskonzept unverzichtbar. Und das heißt: Drohnenschnitt, laufende Befallskontrolle und daran angepasste Sommer- und Winterbehandlung.

2.         Zugelassen wurde (ausschließlich!) das Mittel „Varroxal 0,71“, und zwar für die Behandlung im Sprühverfahren, als Träufelmethode und –neu! -zur Sublimation im brutfreien Volk, denn sie wirkt (im Gegensatz zur Ameisensäure) nicht in die Brut.Die Verwendung anderer Mittel für die Verdampfung verstößt gegen das Tierarzneimittelgesetz und ist deshalb strafbar!

3.         In der Zulassung wird festgehalten, dass die Verdunstung „mit einem geeigneten Gerät (z. B.: Varrox-Eddy und Varrox-Verdampfer) erfolgen muss. Das ist unbedingt zu beachten, weil die Verdampfungstemperatur der Oxalsäure erreicht werden muss, wenn die wirksam sein soll.

4.         Der Oxalsäure ist, besonders wenn sie als Dampf eingeatmet wird, für den menschlichen Organismus extrem schädlich. Deshalb ist ein effektiver und sicherer Atem- und Körperschutz sowie die strikte Beachtung der Gebrauchsanweisung von „Varroxal 0,71“ unerlässlich.

5.         Die Beschaffung von „geeigneten Geräten“ zur Sublimation ist sehr kostenintensiv (augenblicklich je nach Modell zwischen 120 und 350 Euro). Wir werden im Vorstand darüber beraten, ob es sinnvoll ist, ein oder zwei Geräte anzuschaffen und (nach Schulung) zu verleihen.

Für diese  Saison ist der „Keks gegessen“, denn das Behandlungsfenster für die Restentmilbung schließt am
31. Dezember. Danach sind keine Behandlungen von Völkern, die der Honiggewinnung dienen sollen, mehr zulässig. Bis dahin sind aber eine Beschaffung geeigneter Geräte und die Vorbereitung auf eine gute und verantwortungsvolle Schulung nicht mehr möglich.

Wir werden rechtzeitig vor der „Varroa-Bekämpfungs-Saison 2024“ fundierte Praxistage anbieten.

5.         Wir empfehlen dringend von eigenen vorschnellen Experimenten abzusehen und zumindest in diesem Winter – wenn sie nach Windeldiagnose erforderlich sind -auf die bewährte Träufelmethode mit Oxuvar zurückzugreifen.

Honigspende für die „Tafel“
Auch in diesem Jahr bitten wir unsere Mitglieder wieder um eine Honigspende für die Wiesbadener Tafel. Die Honigernte 2022 war für die meisten von uns sicherlich nicht schlecht und das gibt uns die Möglichkeit, Menschen, die sich in wirtschaftlich schwierigen Situationen befinden und auf die Hilfe der Wiesbadener Tafel angewiesen sind, eine kleine Freude zu machen.

Vorstandsmitglieder des Imkervereins werden am
Sonntag, 3. Dezember, von 10 bis 12 Uhr
auf dem Parkplatz des Media-Marktes in der Hasengartenstraße

Eure Honigspende gerne annehmen.

Wir werden dann rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest die eingesammelten Gläser an die Wiesbadener Tafel weitergeben.

Imkerinnen und Imkern, die  keinen Honig zur Verfügung stellen können, bieten wir an, bis zum 5. Dezember eine Geldspende auf unser Konto
IBAN: DE48 5105 0015 0121 2123 51, BIC: NASSDE55XXX,
bei der Nassauischen Sparkasse Wiesbaden mit dem Kennwort „Honigspende“ zu überweisen.

Zeigen wir wieder,  dass wir ein verantwortungsvoller „Gemeinnütziger Verein“ sind!
Wir rechnen fest mit Euch!


Asiatische Hornisse in Wiesbaden

Bekanntlich ist die „Asiatische Hornisse“ in diesem Jahr leider auch in Wiesbaden angekommen. Zwar wurde ein Gründungsnest im Bereich Biebrich im Sommer erfolgreich durch Experten entfernt, aber im Herbst wurden im Stadtgebiet immer wieder Sichtungen von einzelnen Tieren insbesondere in Biebrich von unseren Mitgliedern gemeldet. An einem Stand im Bereich der Hammermühle konnten zahlreiche Exemplare auch gefangen werden. Leider ist das Gebiet um den Fundort extrem unzugänglich (Kläranlage und Gleisanlagen des Hauptbahnhofs), dass eine erfolgreiche Ortung des Hauptnestes bislang nicht möglich war.

Bislang konnten wir nicht beobachten, dass es zu einem massiven Auftreten der Vespa veluntina und zu Räubereien an Bienenstöcken gekommen ist. Wir konnten bislang auch keine Sekundärnester feststellen, sind uns aber sicher, dass es im Stadtgebiet bereits mehrere geben muss.

Die Nistkugeln befinden sich meistens in Bäumen in großer Höhe – bevorzugt in Wassernähe. Jetzt nach dem Blätterfall ist eine gute Gelegenheit, mit dem Fernglas die Baumkronen im engeren und weiteren Umfeld des eigenen Bienenstocks eingehend zu scannen.

Wachs gesucht
Die „Evim-Behindertenhilfe“ sucht Bienenwachs, um mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses Kerzen zu basteln und andere Geschenke herzustellen. Wer (sauberes) Wachs für einen guten Zweck abgeben kann, meldet sich bitte bei der Betreuerin Angelique Koch (appifan@web.de).

Vereins-Poloshirt noch bis 1. Dezember bestellbar.

Im letzten Imkerbrief haben wir Euch das neue „Vereins-Shirt“ vorgestellt. Noch bis zum 1. Dezember kann es unter Angabe des Namens des Bestellers und der gewünschten Größe (S, M, L, XL, 2XL) durch die Überweisung von 20 Euro auf unser Konto IBAN: DE48 5105 0015 0121 2123 51, BIC: NASSDE55XXX, bei der NASPA  unter dem Stichwort „Shirt“ bestellt werden.Das Polohemd hat eine sehr gute Qualität und das Vereinssymbol ist aufgestickt. Ein ideales Weihnachtsgeschenk für alle Imkerinnen und Imker, die sich im Verein engagieren oder selbst Projekte und Führungen machen.

Vereinsöffentliche Vorstandssitzung
Der Vorstand trifft sich zu seiner letzten vereinsöffentlichen Sitzung am
Dienstag, 5. Dezember, um 19 Uhr im Bürgerhaus Delkenheim.
Themen sind unter anderen die Inhalte der monatlichen Imkertreffs im ersten Halbjahr 2024. Vorschläge werden gerne noch entgegengenommen. Ebenso sind natürlich wieder Gäste willkommen.