Wiesbadener Jäger und Imker beim Deutschen Bauerntag

Jäger, Landwirte und Imker gemeinsam für mehr Artenvielfalt“ – Unter diesem Motto waren die in der Hegegemeinschaft Wiesbaden-Ost zusammengeschlossenen Jäger und der Imkerverein Wiesbaden mit einem augenfälligen Stand auf dem Bauerntag in Wiesbaden vertreten.

„Wir haben alle das gleiche Ziel: Nämlich unsere Natur zu erhalten und sie für unsere Nachwelt zu bewahren. Das geht aber nur gemeinsam mit den Landwirten und deshalb wollen wir zeigen, dass das auch in der Praxis funktioniert“, sagt Siggi Schneider, der Vorsitzende des Imkervereins Wiesbaden.

 „Wiesbaden summt!“ – Allein in diesem Jahr wurden in der hessischen Landeshauptstadt unter der Regie der Hegegemeinschaft zusammen mit Bauern und dem Imkerverein mehr als zwölf Hektar Blühflächen mit regiotypischen Wildpflanzen eingesät. „Unser Ziel ist es, mindestens 20 Hektar Insektenweiden anzulegen, denn sie bieten nicht nur Wild- und Honigbienen, sondern auch Hummeln, Käfern, Ameisen und anderen Bestäubern Nahrung und Nistmöglichkeiten. Diese wiederum sind eine bedeutende Nahrungsgrundlage für Vögel und das Niederwild, das in den blühenden Äckern auch Deckung findet“, stellt Schneider das Ziel der Jäger und Imker dar. „Für uns ist klar, dass das Engagement der Bauern auch finanziell gewürdigt werden muss, denn sie stellen den Grund und Boden zur Verfügung und leisten auch die Pflegearbeiten“.

Dass dies in der Hessischen Landeshauptstadt tatsächlich auch möglich ist, geht auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zurück, die das Konzept des Hegerings zur Erhaltung des Lebensraumes und der Artenvielfalt finanziell großzügig unterstützt. So wird es möglich, dass über den Hegering Flächen angepachtet werden. Die Landwirte bereiten die Saatfläche vor, bringen den regiotypischen Samen aus und pflegen die Flächen nach den Vorgaben der Pächter. Ihre Arbeitszeit und der Maschineneinsatz wird nach einem festgelegten Katalog vergütet. Der Imkerverein berät Landwirte und andere Interessenten bei der Saatgutauswahl und Pflege der Blühflächen.

Der Stand in der großen Halle des Congress Centers wurde vom IVW-Mitglied Karlheinz Schneider und den Mitarbeitern seiner Baumschule mit einem bunten Blühstreifen gestaltet, der wegen seiner Blütenpracht die Tagungsbesucher magisch anzog. Er wurde ergänzt durch einen Bienenstock und als Symbole für das Niederwild durch Rebhuhn und Fasan.

Die beiden Vorsitzenden der Hegegemeinschaft und des Wiesbadener Imkervereins, Frank Heeser und Siggi Schneider, nutzen die beiden Veranstaltungstage vor allem, um das hessenweit einmalige Lebensraumkonzept Wiesbaden vorstellen, in dessen Rahmen die Verbesserung der Lebenssituation für Niederwild und Insekten mit großem Erfolg realisiert wird. Die vielen Gespräche mit den Tagungsteilnehmern zeigten, dass die Wiesbadener Imker auf dem richtigen Weg sind. „Wiesbaden summt!“ funktioniert vor allem deshalb, weil man miteinander und nicht übereinander spricht. Wobei die Imker die Vernetzung zwischen Bauern, städtischen Ämtern, Kleingartenvereinen, Umweltverbänden und Jägern fördern.